Vion-Verfahren – Keine Unterlagen und keine Beschlüsse im Ausschuss
Bad Segeberg – Für starken Unmut sorgte Landrätin Jutta Hartwieg am Donnerstag mit ihrer Weigerung, den Mitgliedern im zuständigen Kontrollausschuss für Ordnung, Verkehr und Gesundheit notwendige Unterlagen im Vion-Verfahren zur Verfügung zu stellen. Den Hinweis auf das laufende Verfahren akzeptierte die Mehrheit der Ausschussmitglieder insbesondere nicht für die die Weigerung der Bereitstellung von Gutachten und die in die Zukunft weisenden 2 Garantieerklärungen von Vion.
Kreisveterinär Kurt Warlies konnte einige Darstellungen in der Presse relativieren. Die Frage nach der Seriosität der Firma Vion ließ Kurt Warlies unbeantwortet. Er räumte zudem die Möglichkeit von Versäumnissen von Kontrolleuren in Einzelfällen ein.
Warlies bestätigte auf Nachfrage vom Kreistagsabgeordneten Uwe Voss die von den Medien veröffentlichten Inhalte der Garantierklärungen von Vion. Die Firma bietet an, die Betäubung von einer Videokamera zu filmen und von einer Tierärztin begleiten zu lassen. Die Überwachung soll zukünftig durch 2 unabhängige Experten erfolgen und eine neue „Tötefalle“ noch in diesem in diesem Jahr eingebaut werden. Die Reduzierung der „Schlachtgeschwindigkeit“ und die Anschaffung einer mobilen Melkanlage sind ebenfalls Bestandteile der Garantieerklärung.
Beschlüsse oder Beschlussempfehlungen wurden im Ausschuss nicht gefasst. Dieses war durch das Fehlen von überprüfbaren Dokumenten auch nicht möglich.
Trotz aller Ungereimtheiten ist im Ausschuss die mehrheitliche Tendenz wahrnehmbar, die endgültige Schließung des Standortes zum Erhalt der über 300 Arbeitsplätze, für die betroffenen Landwirte, wegen der Probleme für Bad Bramstedt und wegen der drohenden langen Tiertransporte zu verhindern. Die Forderung von Garantien für einen ordnungsgemäßen Betrieb müssen dafür vom Betreiber erfüllt werden.
„Der Kreis ist zudem in der Pflicht das Kontrollsystem so einzurichten, dass die Einhaltung von Tierschutz, Hygiene, Verbraucherschutz und menschenwürdige Arbeitsverhältnissen garantiert“, fordert der Kreistagsabgeordnete Uwe Voss.